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Bergbau

Aplerbeck damals Bergbau in und um Aplerbeck

Im Jahre 1296 erhielt Konrad, Bergmann aus Schüren, die Rechte eines Bürgers der Stadt Dortmund. Gemeinhin gilt dieser Akt als ältester Hinweis auf den Kohlebergbau im hiesigen Raum. Grund, an eine Kohlegewinnung hier zu einem so frühen Zeitpunkt zu zweifeln, gibt es nicht. Die geologischen Verhältnisse zeigen an vielen Stellen im Dortmunder Süden, dass die Kohleschichten direkt zur Oberfläche führten, die Kohle also quasi nur aufgesammelt werden musste. Schächten und Stollen waren zur Kohlegewinnnung zunächst gar nicht notwendig.

Im Laufe der Zeit musste man dann immer tiefer in das Erdreich vordringen, um an die Kohle heranzukommen. Um 1800 gab es im Raum Aplerbeck bereits mehrere gewerblich betriebene Steinkohlezechen, deren Förderung jedoch gering war im Vergleich zu der der Tiefbauzechen, die im 19. Jahrhundert hier entstanden und deren Ära erst im frühen 20. Jahrhundert endete: „Bickefeld-Tiefbau“, Schüren, „Freie Vogel & Unverhofft“, Schüren, „Schürbank & Charlottenburg“, Aplerbeck, „Margaretha“, Sölde, „Freiberg“ und „Karoline“, Holzwickede.

Das nachstehende Bild zeigt Tagebauten (d. h. oberirdische Anlagen) der Zeche ver. Schürbank & Charlottenburg, Aplerbeck, um 1910.

Quelle: Sammlung Klaus Winter, Dortmund

Aplerbeck damals Arbeitsunfälle auf ver. Schürbank & Charlottenburg, 1869-1920

Die Arbeit „unter Tage“ war hart. Lange Arbeitszeiten, schwere körperliche Tätigkeiten mit einfachen Werkzeugen unter ungünstigen Bedingungen, dazu der täglich oft lange Weg zur Arbeit und wieder nach Hause … Natürlich gab es seitens der Obrigkeit Bemühungen, schwere Unfälle möglichst zu vermeiden. Die Bergbehörden beobachteten durch regelmäßige Inspektionen die Zechen ihres Bezirks und verschafften sich ein Bild der Lage direkt vor Ort. Dennoch ereigneten sich immer wieder gravierende Unfälle.

Lesen Sie hier mehr: Arbeitsunfälle (1869-1920)

Aplerbeck damals Bergarbeiterstreiks, 1889 und 1893

Ende des 19. Jahrhunderts kam es im Ruhrgebiet mehrfach zu Streiks der Bergarbeiter. Zum bekanntesten Streik wurde zweifellos der des Jahres 1889, in dem die dreiköpfige „Kaiserdelegation“ Wilhelm II. die Forderungen der Bergarbeiter überbrachte und in Dorstfeld der „Alte Verband“ gegründet wurde. Auch im Amt Aplerbeck wurde gestreikt.

Lesen Sie hier mehr: Bergarbeiterstreik 1889 und Bergarbeiterstreik 1893

Aplerbeck damals Unruhen auf Zeche ver. Schürbank & Charlottenburg, 1917

Im Verlauf des Ersten Weltkrieges ging es auch den Bergarbeitern, die vom Militärdienst befreit waren und weiter ihrer schweren Tätigkeit nachgingen, immer schlechter. Ein Bericht über die unbefriedigende Situation auf der Zeche ver. Schürbank & Charlottenburg in der „Arbeiterzeitung“ war Auslöser für eine Reihe von amtlichen Stellungnahmen, die allesamt ihren „eigenen Reiz“ hatten.

Lesen Sie hier mehr: Unruhen (1917)

Aplerbeck damals Ende und Beseitigung einer Großzeche, 1924-1939

In mehr als 160 Jahren entwicbkelte sich aus kleinen Anfängen die Zeche Schürbank zur Großzeche Vereinigte Schürbank & Charlottenburg. Sie war über Jahrzehnte einer von zwei industriellen Großarbeitgebern in Aplerbeck. Ihre Schließung war eine Katastrophe für den lokalen Arbeitsmarkt. Daran änderte auch der Umstand nichts, dass einige Aplerbecker bei den Abbrucharbeiten etwas Geld verdienen konnten.

Lesen Sie hier mehr: Ende und Abriss der Zeche Schürbank & Charlottenburg (1924-1939)

Das folgende Bild zeigt das Fördergerüst des Zeche ver. Schürbank & Charlottenburg. Es wurde gleich in der Frühphase der Abbrucharbeiten beseitigt.

 

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Quelle: Sammlung Wolfgang Noczynski, Dortmund

Aplerbeck damals Brand der Zechenhalde

Infolge mangelnder Berieselung mit Wasser geriet die Halde der Zeche ver. Schürbank & Charlottenburg, die dort lag, wo sich heute die Siedlung Erbpachtstraße befindet, in Brand. Dieser Brand behinderte die Arbeiten zur Abtragung der Halde massiv. Das Foto zeigt den Bagger, der einen Eisenbahnwaggon belädt vor der Zechenhalde. Die Aufnahme entstand um 1930.

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Quelle: Sammlung Wolfgang Noczynski, Dortmund

Aplerbeck damals Waschkaue, um 1980

Die Waschkaue der Zeche ver. Schürbank & Charlottenburg blieb von den ehemaligen Betriebsgebäuden am längsten erhalten und wurde erst kurz vor dem Ende des 20. Jahrhunderts abgebrochen. Seit Schließung der Zeche diente das an der Aplerbecker Straße gelegene Gebäude zu Wohnzwecken, sollte in eine Turnhalle umgewandelt werden, war SA- und später HJ-Heim und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Sitz verschiedener Unternehmen wie zum Beispiel der Ebeling & Werner GmbH, Hoch-, Tief- und Betonbau – Betonwarenfabrikation, und der Capito & Assenmacher GmbH, Stahl- und Apparatebau.

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Quelle für beide Fotos: Sammlung Wolfgang Noczynski, Dortmund