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Ein Zentrum entsteht

Aplerbeck damals Ein Wort vorweg

Am 12. September 2010 fanden anlässlich des „Tag des offenen Denkmals“ in Aplerbeck durch den Verfasser Führungen zum Thema „Entwicklung des Aplerbecker Marktplatzes“ statt. Die nachfolgenden Artikel fassen den Vortrag zusammen.  Die Pläne veranschaulichen die verschiedenen Stationen, die aus einer grünen Wiese ein Ortszentrum machten.
Den Grafiken wurde zwar ein topografischer Plan aus dem frühen 20. Jahrhundert zugrunde gelegt. Bei der zeitlichen Rückentwicklung des Planes geht die Exaktheit des Ausgang-Planes natürlich verloren. Die Darstellung der älteren Situationen ist deshalb symbolhaft zu verstehen.

Aplerbeck damals Die Ausgangssituation

Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein lagen Kirche, Höfe und Kotten des Dorfes Aplerbeck sämtlich rechts der Emscher. Einzig das aus dem Ende des 13. Jahrhunderts stammende adelige Haus Rodenberg mit seiner Wassermühle (genehmigt 1676) und dem Hof des Halfmanns (fertig gestellt 1770), die ein zusammenhängendes Ensemble bildeten, lagen links der Emscher.
Innerhalb des Dorfes waren von den heutigen Straßen gerade einmal einige wenige Vorläufer vorhanden.

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Aplerbeck damals Der Chausseebau

Mit der Anlage eines Hauptwegenetzes in der Grafschaft Mark sind die Namen des preußischen Etatsministers Freiherr von Heinitz und des Freiherrn vom Stein eng verbunden. Im Rahmen des Straßenbauprogramms, das von vom Stein vorangetrieben wurde, kam es zur Anlage zweier gut ausgebauter Chausseen, die sich südlich der Emscher bei Aplerbeck trafen und von dort nach Unna weiterführten. Bei den beiden Straßen handelte sich um die „Essener Straße“ (im Raum Aplerbeck heute „Schüruferstraße“), die von 1788-1790 gebaut wurde, und um einen Abschnitt einer „Staatschaussee“ zwischen Köln und Berlin (heute Wittbräucker Straße), die etwas später angelegt wurde.

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Aplerbeck damals Das Zahn’sche Haus

Im spitzen Winkel der beiden neuen Chausseen wurde ein Haus erbaut, das im Laufe der Zeit den Status eines Aplerbecker Markenzeichens erlangte: das sogenannte „Haus Westermann“.
Das Baujahr des Hauses lässt sich nur ungefähr bestimmen. In einem 1792 zwischen Gisbert Moritz Freiherr Voigt von Elspe mit Conrad Zahn, dem Verwalter des Freiherrn, geschlossenen Vertrag ist von dem „an der Chaussee neu erbauten Wirtschaftsgebäude“ die Rede. Da die Familie des Conrad Zahn hier einzog, wurde es auch lange Zeit als das „Zahn’sche Haus“ bezeichnet.

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Aplerbeck damals Neue Häuser (1838)

Das Umfeld des Zahn’schen Hauses änderte sich am Ende der 1830er Jahre schlagartig. Gleich mehrere Interessenten wollten in der Nähe der Gabelung der Chausseen bauen, davon allein fünf Familien auf einem Flurstück namens Dreisch, das südwestlich der heutigen Straßenkreuzung Schürufer-/Postkutschenstraße lag. Andere Bauherren entschieden sich für einen Platz am Butenhof, gelegen östlich des heutigen Marktplatzes.
Unter den Bauwilligen war auch der Aplerbecker Bürgermeister Eduard Loebbecke, der sich als einziger für ein Grundstück an der Nordseite der Chaussee nach Hörde, nahe dem Mühlenteich entschieden hatte. 

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Aplerbeck damals Das Gefängnis-Amtshaus

Das Gefängnis für die 13 Gemeinden des Amtes wurde nach langer Vorgeschichte 1851 gegenüber dem Haus des Bürgermeisters errichtet. Man hatte sich für das Grundstück entschieden, weil innerhalb der geschlossenen Ortschaft niemand ein Gefängnis in seiner Nachbarschaft dulden wollte. Das Gelände an der Gabelung der Chausseen galt dagegen um 1850 noch immer als Randlage.
Bereits kurz nach der Eröffnung des Gefängnisses wurde durch den Ausbau des Dachgeschosses im Gebäude Platz für die Einrichtung einer Amtsstube geschaffen, die aber für die Abwicklung der Verwaltungsgeschäfte bald nicht mehr ausreichte. Eine umfassende Erweiterung wurde dann 1874 durch die Einrichtung eines Standesamtes notwendig.

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Aplerbeck damals Bahnhof und Hüttenwerk

Es war ein harter und schwieriger Weg, an dessen Ende aber schließlich der Erfolg stand. Gemeint sind die Verhandlungen um den Anschluss des Dorfes Aplerbeck an die Eisenbahnlinie Dortmunder-Soest. 1855 konnte der Aplerbecker Bahnhof in Betrieb genommen werden.
Der Drang zum Bahnhof verstärkte den Verkehr auf den Chausseen. Der steigerte sich noch zusätzlich als 1857 die Bauarbeiten zur Errichtung des Eisen- und Stahlwerks Aplerbecker Hütte begannen. Scharen von Arbeitern gingen hier täglich zur Baustelle und ungezählte Fuhrwerke schafften Baumaterial heran.

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Aplerbeck damals Der Marktplatz

Der Wirt Steffen, der die Gastwirtschaft im vormals Zahn’schen Haus führte, mag, als er der Gemeinde Aplerbeck den Platz vor seinem Haus für die Anlage eines Marktplatzes schenkte, nicht so uneigennützig gehandelt haben, wie es vielleicht auf dem ersten Blick den Anschein haben könnte. Schließlich konnte er an Markttagen mit einem erhöhten Andrang in seinem Lokal rechnen.
Nachdem geklärt war, dass Steffen auch tatsächlich Eigentümer des Geländes war, das er für einen Marktplatz hergeben wollte, begannen langwierige und kostspielige Entwässerungs- und Planierarbeiten, denn der Platz war ein früheren Zeiten ein kleiner Teich gewesen, gespeist von einem Bach, der unmittelbar südlich vom Gefängnis-Amtshaus entsprang und in die Emscher floss.

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Aplerbeck damals Die Germania

Der aus Sicht der deutschen Staaten erfolgreich verlaufene Krieg von 1870/71 gegen Frankreich hatte natürlich auch auf Seiten des Siegers zahlreiche Opfer gefordert. Einige Aplerbecker kehrten ebenfalls nicht mehr aus dem Krieg zurück.
Der Plan war schnell gefasst, seine Umsetzung zog sich allerdings einige Jahre hin. 1875 wurde schließlich das Denkmal (die „Germania“) zur Erinnerung an die gefallenen Aplerbecker nahe der Nordspitze des Marktplatzes, auf einer eigens zu diesem Zweck aufgeworfenen kleinen, in den Mühlenteich hineinragenden Halbinsel aufgestellt.

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Aplerbeck damals Das Postamt

Die Aplerbecker Postgeschichte ist bis in die 1870er Jahre hinein nur sehr lückenhaft überliefert. Es steht jedoch fest, dass die kaiserliche Post 1874 eine Niederlassung in dem Neubau des Wirts Schulte an der westlichen Ecke des Marktplatzes einrichtete. Das Gasthaus trägt noch heute den (Bei-)Namen „Postkutsche“.
Nach Ablauf des über sechs Jahre laufenden Mietvertrages mit Schulte zog die Post in ein anderes, nicht näher bestimmbares Haus am Marktplatz um. Nach weiteren sechs Jahren erfolgte ein neuerlicher Umzug, nun in das Haus Postkutschenstr. 5.

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Aplerbeck damals Die Sparkasse

Aplerbeck kann sich rühmen, recht früh (1855) Sitz einer Sparkasse geworden zu sein. Damals hatten sich vier der insgesamt 13 Gemeinden des Amtsbezirks zur Gründung der Sparkasse zusammengefunden. Die anderen Gemeinden hatten sich zu einer Beteiligung an dem Projekt nicht entschließen können, zum Teil deshalb, weil bereits Sparkassen in Dortmund und Unna bestanden. Dennoch entwickelte sich der Geschäftsbetrieb des Aplerbecker Geldinstituts von Beginn an überaus erfolgreich.

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Aplerbeck damals Das neue Amtshaus

Der Neubau des Amtshauses 1906/07 beendete zwar die unbefriedigenden Zustände, die im Laufe der Jahre im Amtshaus von 1851/74 aufgrund der räumlichen Enge eingetreten waren. Er brachte aber keinen nennenswerten Impuls für die weitere Entwicklung des Zentrums, das um den Aplerbecker Marktplatz entstanden war. Das neue Amtshaus bedeutete lediglich eine architektonische Aufwertung in der Nachbarschaft und mit dem Ratskeller eine weitere Wirtschaft im Umfeld.

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Aplerbeck damals Das Kaufhaus

 

Mit dem Kaufhaus Rosenberg war im Gegensatz zum Amtshausneubau 1906/07 etwas wirklich Neues für die Ortschaft Aplerbeck entstanden. Als das Kaufhaus im Mai 1925 eröffnet wurde, warb man mit den Hinweis auf 26 Spezialabteilungen. Eine solche Angebotsvielfalt hatte es in Aplerbeck zuvor einfach nicht gegeben. Das Kundeninteresse war erwartungsgemäß hoch und trotz aller Veränderungen, die sich im Laufe von Jahrzehnten zwangsläufig ereignen, ist dies auch bis zur Schließung des Kaufhauses Hertie (2009) so geblieben.

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